Warntag 2020 - Wer? Was? Wo? Warum?

Am 10.09.2020 ist es soweit: Am ersten bundesweite Warntag werden in ganz Deutschland Warneinrichtungen aktiviert: Sirenen werden heulen, Warn-Apps werden einen Probealarm auslösen, Rundfunkdurchsagen werden gemacht werden und an Werbetafeln werden Warnmeldungen zu sehen sein. In manchen Regionen werden Lautsprecherwagen durch die Straßen fahren und entsprechende Meldungen verbreiten. 


Warum das Ganze?

Es gibt drei große Ziele: 
  1. Die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. 
  2. die Funktion und Ablauf der Warnungen verständlicher zu machen und 
  3. Auf die verschiedenen Warnmittel aufmerksam zu machen. 
Außerdem ist der Warntag auch ein Test für die verschiedenen Warneinrichtungen. 


 Warum gerade jetzt?

Wer mindestens 50 Jahre alt ist, dürfte sich noch erinnern, dass mindestens bis in die 1980er Jahre regelmäßig Sirenentests stattfanden. Im Vorfeld dieser Tests wurden die Sirenensignale in den Medien veröffentlicht. Es gab Warntöne für Warnung, Entwarnung und Feueralarm. 
Damals herrschte der sogenannte "Kalte Krieg" zwischen dem Ostblock und den NATO-Staaten. Es herrschte teilweise Angst vor einem neuen Krieg oder einem Angriff mit Atomraketen. Nach "Glasnost" und der Öffnung der Grenzen zwischen West und Ost ging auch die Angst vor einem Krieg zurück. Sirenen wurden abgebaut, da deren Unterhalt zu teuer war. Für die Alarmierung der Feuerwehr wurden sie auch nicht mehr benötigt, weil diese durch eine "Stille Alarmierung" über Meldeempfänger (im Volksmund auch "Piepser" genannt) zum Einsatz gerufen wurden und heute noch werden. 
Diverse größere Schadensereignisse in den letzten Jahren ließen das Bewusstsein für eine breite Warnung der Bevölkerung wieder erwachen. Mit fortschreitender Technologie wurden andere technische Lösungen entwickelt, unter anderem verschiedene Warn-Apps. Allerdings können auch diese nicht komplett die Sirenen ersetzen. Derzeit sind drei Apps in Deutschland verbreitet: 
Die zwei letzteren Apps wurden von privaten Anbietern entwickelt und werden in vielen Regionen bedient. Inzwischen unterstützen die Apps auch die jeweils anderen. Sicherheit geht hier vor Eigenbrötlerei. Ein sehr guter Ansatz. 



Wann genau wird gewarnt?

Am Donnerstag, 10.09.2020 ab 11:00 Uhr für ca. 20 Minuten. 
  

Was muss ich beachten?

Sirenen
Ältere Menschen könnten sich an den Krieg erinnert fühlen. Warnt sie vor und seid ggf. für sie da. 
Falls ihr in der Nähe einer Sirene wohnt, seid ggf. für eure Tiere da. In dieser Zeit dürfte es nicht sinnvoll sein, mit dem zu Hund laufen. 
Generell ist es sinnvoll, sich mit Sirenensignalen zu befassen. Auf jeden Fall macht es Sinn, bei Sirenenalarm das Radio einzuschalten. Die Rundfunkhäuser sind verpflichtet, die Bevölkerung im Ernstfall zu warnen. 

Apps: 
Falls noch nicht geschehen, installiert eine der Warn-Apps. Im Zweifelsfall ist NINA auf jeden Fall richtig. 

Soziale Medien und Netzwerke:
Wenn ihr offizielle Warnmeldungen und Hinweise seht, teilt diese bitte. Ihr könnt dadurch eventuell sogar Leben retten. 
Bitte teilt (im Ernstfall) aber nur offizielle Meldungen - keine Gerüchte, oder Beobachtungen und schon gar keine Videos. Menschen lassen sich zu leicht verunsichern.  




Warum ausgerechnet am 10.09.?

Für ganz Deutschland einen gemeinsamen Termin zu finden, ist nicht leicht. Jedes Bundesland hat seine eigenen Termine und Festlichkeiten. In Baden-Württemberg uns Bayern sind sogar noch Schulferien. 
Die Verantwortlichen haben sich nun auf den zweiten Donnerstag im September festgelegt. An diesem Tag wird auch in den nächsten Jahren jeweils ein Warntag stattfinden. 


Was kann ich sonst noch tun?

Auf der Homepage des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind jede Menge Informationen, Broschüren und Checklisten zu finden. Es ist immer gut, vorbereitet zu sein. Trotzdem wünsche ich euch und uns, dass wir umsonst gut vorbereitet sind. 

Und zum Schluss noch etwas Humorvolles zum Thema: Die Schweizer haben da ein sehr schönes "Erklärvideo" zur Sirenenalarmierung gemacht. 

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