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Satz mit X - Schade Twitter

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Es hat sich ja schon länger angebahnt, dass Twitter für die Nutzung im Bevölkerungsschutz immer weniger attraktiv wird. Über Jahre hinweg war Twitter das Medium um Kurznachrichten öffentlich zu verschicken (= tweeten) und diese durch einen Retweet weiter zu verbreiten. Twitter war für jeden ohne Anmeldung zugänglich und alle öffentlichen Tweets so auch für jeden sichtbar. Viele Behörden und Medien machten sich das zunutze und somit war Twitter auch für das Monitoring von besonderen Ereignissen das ideale Medium schlechthin. Dies auch, weil es vergleichsweise einfach war, Hashtags oder Schlagworte über Recherchetools herauszufiltern. Nicht nur prominente Personen konnten sich durch einen "Blauen Haken", der eigentlich ein weißer Haken auf blauem Grund war, verifizieren lassen, sondern auch Hilfsorganisationen, Ämter oder Behörden. Das war in der Bewertung der Glaubwürdigkeit eines Accounts ein äußerst wichtiges Kriterium, wenn es darum ging, Informationen in Tweets zu verifiz

Fußball oder Feuerwehr?

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Da hat sich der Fußballtrainer des FC Bayern München keinen Gefallen getan. In einer Pressekonferenz zog er einen sehr unglücklichen Vergleich auf Kosten der Feuerwehr. Es ging um die Motivation in der Mannschaft, auch wenn sie bereits am Samstag den Meistertitel gewinnen sollten. Was dann ja auch eintrat. Also der frühzeitige Gewinn des Meistertitels. Die Motivation betreffend sagte er: „Das ist ja auch unser Beruf. Wir sind ja nicht ehrenamtlich unterwegs. ... Wir haben Bock zu haben! Wir sind nicht bei der Freiwilligen Feuerwehr Südgiesing, sondern beim FC Bayern München. Und da geht‘s drum, dass man in jedem Spiel versucht, eine ordentliche Leistung abzuliefern.“ Es macht mich sehr bestürzt und traurig, welches Bild dieser Herr Nagelsmann offensichtlich von ehrenamtlicher Tätigkeit hat. Erst recht vom Engagement in einer Hilfsorganisation. Mögen die körperlichen Anforderungen nicht ganz so hoch wie im Profisport sein, die persönlichen und seelischen sind um ein Vielfaches höher. U

Hallo Facebook! Ich bin in Sicherheit!

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Es ist bei jedem katastrophalen Ereignis dasselbe: Menschen sind in Gefahr, andere in Sicherheit. Und es gibt Menschen außerhalb des betroffenen Gebiets, die sich um ihre Freunde und Bekannten sorgen, aber nichts von ihnen wissen. Neben allen anderen Sorgen in so einer Lage ist die Sorge um Menschen, die einem am Herzen liegen, sicher eine der schlimmsten Gefühlslagen.  Eine sehr effiziente Anwendung bietet das nach wie vor größte Soziale Netzwerk, Facebook an: Unter dem Titel " Crisis Response " wird bei größeren Schadenslagen eine Seite für dieses Ereignis erstellt. Neben Informationen und der Möglichkeit, sich zum Ereignis zu vernetzen, wie in jeder anderen Facebookgruppe auch, ist die sicher wirkungsvollste Funktion dieser Seite der "Safety Check". Wer in dem betroffenen Gebiet wohnt oder sich aufhält, wird von Facebook gefragt, ob er (oder sie) in Sicherheit ist. Ebenso kann man Freunde aus dieser Region markieren, die dann ebenfalls von Facebook die Abfrage er

"Ich habe da noch Kleider" - Sachspenden in Katastrophen

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Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in Katastrophen ist spontan immer erfreulich groß, und es ist gut, zu sehen, dass wir uns, bei aller Digitalisierung doch einen gewissen Funken Menschlichkeit und Empathie bewahrt haben.  Schon wenige Stunden nach dem Aufruf musste dieser wegen großer Resonanz wieder beendet werden Regelmäßig tauchen bei solchen Anlässen auch zahlreiche Angebote für getragene Kleidung, Spielzeug und andere gebrauchte Gegenstände auf. Ist die anfängliche Chaosphase eines solchen Ereignisses überwunden und der Bedarf klar, ist diese Art der Unterstützung zunächst auf jeden Fall sehr hilfreich. Wenn Menschen alles verloren haben, hilft alles, was diesem Mangel auch nur ansatzweise begegnet.  Derartige Hilfsangebote helfen aber auch den abgebenden Menschen: Sie werden gebrauchte Gegenstände auf diese Art los und können dabei das gute Gefühl genießen, geholfen zu haben. Ganz nach dem Motto "Die können es sicher brauchen. Ich tue also etwas Gutes."  Was viele &

Christian Eriksen - oder was können wir für uns daraus lernen?

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Derzeit macht der Herz-Kreislaufstillstand des Dänischen Fußballspielers Christian Eriksen im EM-Spiel gegen Finnland in allen Medien die Runde. Natürlich auch auf Social Media heftig diskutiert. Und jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben? Ja. :-)  Wie immer in solchen Ereignissen mit großem emotionalen Potential, geht es auf allen Kanälen rund: Es werden Helden gekürt, Kameraeinstellungen beschimpft, Mannschaftskollegen und die Familie bemitleidet etc. Bild von Andrzej Rembowski auf  Pixabay Was können wir für uns daraus lernen? Was alle "Herzwochen" und öffentliche Aktionen nicht schaffen, rückt so ein Ereignis in den Mittelpunkt: Das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Erster Hilfe, hier speziell der Reanimation. Ferner rückt es auch in den Mittelpunkt, dass ein Herz-Kreislaufstillstand jederzeit passieren kann und sich nicht auf ältere Menschen mit entsprechenden Risikofaktoren (Fettleibigkeit, Rauchen...) beschränkt. Und auch regelmäßige ärztliche Untersuchunge

#IhrSeidDochSpinner - Shitstorm, Candystorm, Disziplinargespräch

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Ein Rettungswagen (RTW) der Feuerwehr Düsseldorf passiert ein paar Demonstranten, die Probleme mit den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben, mit Sondersignal. Die Besatzung unterbricht das Signalhorn kurz und man hört über den Außenlautsprecher "Ihr seid doch Spinner". Dann ertönt wieder das Signalhorn. Irgendjemand hat die Szene auf Video eingefangen und gepostet:  Klick aufs Foto führt zum Post. Das Video geht viral und findet sehr viel Resonanz. In meiner "Blase" findet es nur Zustimmung. Ich persönlich habe mich über diese Aktion auch sehr amüsiert.  Auf dem Fahrzeug ist zu erkennen, dass es sich um einen RTW der Feuerwehr Düsseldorf handelt. Das Social Media Team reagiert recht schnell und diplomatisch. Auf Twitter wird das Video retweetet, das Verhalten an sich kritisiert und die Erklärung in der Anspannung nach 12 Monaten Coronalage gesucht.  Klick aufs Foto führt zum Tweet. Auch in den Reaktionen auf diesen Tweet findet die Aktion wieder viel Zus

Ich bin gerne beim Roten Kreuz

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Gerade wurde das Deutsche Rote Kreuz bei RTL durch das "Team Wallraff" unter Beschuss genommen. Dementsprechend ging es natürlich auch in den Sozialen Netzwerken ab. Und obwohl ich es besser wissen sollte, bin ich einmal mehr entsetzt über die Reaktionen in den Sozialen Medien, die durchaus in Richtung Shitstorm gehen. Aus meiner Sicht hat Günter Wallraff früher sehr gute investigative Arbeit geleistet und teilweise heftige Missstände in Unternehmen aufgedeckt. Seine letzten "Enthüllungen" haben mich aber doch recht enttäuscht. Vor allem seit er sie im Dienste von RTL durchführt. Da mag er einen großzügigen Geldgeber haben, aber die Ergebnisse sind schon sehr dürftig. Aber ganz ehrlich: Wer erwartet bei RTL Niveau und solide journalistische Arbeit? Eben. So ist auch die aktuelle "Reportage" über das DRK zu bewerten. Ja, ein paar Dinge haben mir schon Bauchweh bereitet. Vor allem die Dokumente, die bei den Spenden eine Zweckbindung vorgaukelten. Sowas geht